Die beliebten Medikamente Ozempic und Wegovy sind in aller Munde, doch aktuelle Warnungen der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) sorgen für Verunsicherung: Können die Abnehmspritzen schwere Augenschäden verursachen? Unser umfassender Beitrag erklärt, was hinter der neuen Nebenwirkung NAION steckt, wer besonders gefährdet ist und wie das tatsächliche Risiko einzuschätzen ist. Lesen Sie, was Betroffene tun sollten, welche Forschungsergebnisse vorliegen und warum die Nutzen-Risiko-Abwägung weiterhin zentral bleibt.
Einleitung: Neue Sorgen um Ozempic und Wegovy
Die Medikamente Ozempic und Wegovy erleben derzeit regelrechten Hype. Immer mehr Menschen greifen zu diesen sogenannten Abnehmspritzen, um ihr Gewicht zu reduzieren oder besser mit Diabetes Typ 2 umzugehen. Doch es werden auch immer mehr Stimmen laut, die vor bislang wenig bekannten Nebenwirkungen warnen. Besonders beunruhigend sind aktuelle Hinweise auf potenzielle Augenschäden, die im Zusammenhang mit diesen Mitteln stehen.
Grund für die Sorge sind die jüngsten Bewertungen von Arzneimittelbehörden wie der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), die erst vor Kurzem eine bislang selten erwähnte Komplikation – NAION, einen plötzlichen Sehverlust – als mögliche Nebenwirkung offiziell gelistet hat. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, stellt schnell fest: Das Interesse an Ozempic und Wegovy ist nicht nur ein Modetrend, sondern eine medizinische Entwicklung von großer Tragweite, da immer mehr Verschreibungen ausgestellt werden und Millionen Menschen betroffen sein könnten ( t-online).
Im Folgenden beleuchten wir deshalb ausführlich, was die Abnehmspritzen eigentlich sind, wie sie wirken, was das neu entdeckte Risiko bedeutet – und wie Betroffene richtig reagieren.
Was ist Ozempic/Wegovy?
Ozempic und Wegovy sind Handelsnamen für den Wirkstoff Semaglutid. Ursprünglich wurde Ozempic für die Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt und kam 2018 in Deutschland auf den Markt. Die Idee: Menschen mit Diabetes sollen mithilfe des Stoffes ihren Blutzuckerspiegel besser kontrollieren können.
Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass Semaglutid bei vielen Patientinnen und Patienten auch zu einer deutlichen Gewichtsreduktion führt. Dies brachte den Hersteller und die Zulassungsbehörden auf die Idee, das Medikament unter dem Namen Wegovy explizit für Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) zu vermarkten. Da Übergewicht und Diabetes häufig zusammen auftreten, kam es schnell zu einer großen Nachfrage.
Mittlerweile werden beide Präparate weltweit millionenfach verschrieben – oft als einfache Wocheninjektion, die ein Fertigpen unkompliziert macht. Der gleiche Wirkstoff, unterschiedliche Anwendungsgebiete: Während Wegovy speziell für Adipositas zugelassen ist, bleibt Ozempic das Standardmedikament bei Typ-2-Diabetes. Dennoch nutzen viele Menschen den Wirkstoff inzwischen außerhalb der eigentlichen Indikation ausschließlich zum Abnehmen.
Mechanismus der Wirkung
Semaglutid, der zentrale Bestandteil von Ozempic und Wegovy, gehört zu einer Gruppe von Medikamenten, die als GLP-1-Rezeptoragonisten bekannt sind. Das ist ein komplizierter Name, aber eigentlich verbirgt sich dahinter ein einfacher Mechanismus ( GoLighter): Das Medikament ahmt ein Hormon im Körper nach, das natürlicherweise beim Essen freigesetzt wird.
Genauer gesagt sorgt Semaglutid dafür, dass die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin ausschüttet, wenn Zucker im Blut vorhanden ist. Gleichzeitig wird das Hungergefühl im Gehirn gedämpft und die Magenentleerung verzögert – man fühlt sich also länger satt. Das hilft nicht nur dabei, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, sondern bewirkt auch oft, dass Menschen unbewusst weniger essen und so abnehmen.
Diese Wirkmechanismen erklären, warum Ozempic und Wegovy sowohl bei Diabetes als auch beim Übergewicht Erfolg versprechen – es geht nicht um Zauberei, sondern um gezielte Steuerung von Botenstoffen. Das eigentliche Prinzip ist einfach, die Auswirkungen auf den Körper dafür umso weitreichender. Neben ausgeprägten Effekten auf Gewicht und Zuckerhaushalt bleibt dabei aber immer die Frage: Welche Nebenwirkungen gehen mit der Manipulation im hormonellen System einher?
Die neuen Warnungen der EMA
Seit Anfang Juni 2025 gibt es von offizieller Seite eine neue Warnung rund um die modernen Abnehmspritzen. Der Pharmakovigilanzausschuss (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur – das ist die Stelle, die alle Nebenwirkungen von zugelassenen Medikamenten überwacht – hat nach gründlicher Prüfung entschieden: Arzneimittel mit Semaglutid können das Risiko für einen besonderen Sehnervschaden, die „nicht-arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie“ (NAION), erhöhen ( t-online).
Dabei handelt es sich aber nicht um eine Massenerscheinung, sondern um eine sehr seltene, aber potenziell schwere Nebenwirkung. Nach aktuellem Stand wird das Risiko etwa bei einem Fall pro 10.000 Behandlungsjahren gesehen. Die EMA hat entschieden, dass NAION in die Liste der sehr seltenen Komplikationen aufgenommen wird. Ärztinnen und Ärzte müssen künftig noch genauer über die Möglichkeit informieren und Patientinnen und Patienten entsprechend aufklären.
Diese Nachjustierung der Fachinformation zeigt deutlich, wie dynamisch die Bewertung moderner Medikamente ist – erst brechen sie Rekorde bei Verschreibungen, dann treten neue Risiken zutage, die für Laien wie ein Schock wirken können.
Was ist NAION?
NAION ist ein langer medizinischer Begriff und steht für „nicht-arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie“. Hinter dieser Zungenakrobatik steckt eine ernste Erkrankung des Sehnervs. Betroffene erleiden meistens sehr plötzlich – innerhalb eines Tages – einen teils ausgeprägten Sehverlust auf einem Auge. Das Gesichtsfeld kann eingeschränkt sein, teilweise ist nur noch ein Schleier oder sogar eine größere „blinde Stelle“ wahrnehmbar ( MDR.de).
Ursache ist eine gestörte Durchblutung am vorderen Teil des Sehnervs. Der Sehnerv schwillt an, weil zu wenig Blut und Sauerstoff ankommt. Das passiert nicht aufgrund von Entzündungen der Blutgefäße, sondern auf andere Weise. Das Resultat: Gesichtsfeldausfälle und oft lebenslange Sehprobleme.
Klassisch betrifft NAION vor allem Männer über sechzig. Die überwiegende Mehrheit der Fälle tritt ohne eindeutigen Auslöser auf – allerdings gibt es bekannte „Risikofaktoren“ wie hohen Blutdruck, erblich bedingte Anfälligkeit und seit neuestem eben auch eine mögliche Verbindung zu Medikamenten wie Semaglutid.
Wer ist besonders gefährdet?
Nicht jeder Mensch, der Ozempic oder Wegovy nutzt, ist gleichermaßen gefährdet, an NAION zu erkranken. Statistisch betrachtet sind vor allem bestimmte Gruppen betroffen: Männer ab 60 Jahren werden besonders häufig genannt. Auch Menschen, die bereits an Diabetes leiden oder weitere Gefäßerkrankungen haben, scheinen empfindlicher zu sein ( t-online).
Diabetes selbst ist ein starker Risikofaktor für NAION. Der Grund: Durch die dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerte sind die kleinen Blutgefäße – etwa die, die den Sehnerv versorgen – oft bereits vorgeschädigt. Kombiniert mit einer Therapie, die eventuell zusätzlich den Blutfluss verändert, steigt das Risiko weiter an.
Studien zeigen, dass Menschen mit bereits bestehenden Augen- oder Nervenerkrankungen besonders genau beobachtet werden sollten. Es gibt keinen klaren „Ausschlussgrund“, aber eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung für Risikogruppen ist ratsam. Wer zur genannten Gruppe gehört und plötzlich Sehstörungen bemerkt, sollte daher umgehend medizinische Hilfe suchen.
Erkenntnisse aus Studien und Forschung
Die Grundlage für die aktuelle Diskussion um NAION als Nebenwirkung liefern wissenschaftliche Untersuchungen aus den vergangenen Jahren. Besonders eine groß angelegte Studie aus den USA fiel auf: Forscherinnen und Forscher sammelten Daten aus mehr als 16.800 Patientinnen und Patienten bei Augenärzten und verglichen das Risiko für NAION unter Semaglutid mit dem anderer Medikamente.
Das Ergebnis: Bei Diabetikern lag das Risiko für eine NAION-Diagnose während der Studienzeit bei 8,9 Prozent, wenn Semaglutid eingenommen wurde, aber nur bei 1,8 Prozent unter anderen Wirkstoffen. Bei übergewichtigen oder adipösen Menschen war das Risiko etwas niedriger (6,7 Prozent gegenüber 0,8 Prozent), aber immer noch deutlich erhöht.
Weitere Studien aus den USA und Beobachtungen aus Augenkliniken weltweit bestätigten diese Tendenz. Besonders bemerkenswert: Die Untersuchungen legen nahe, dass die Einnahme von Semaglutid das Risiko mindestens verdoppelt, möglicherweise sogar vervierfacht. Doch Achtung: Auch wenn der Zusammenhang auffällig ist, konnte er bislang nicht mit letzter Sicherheit als „ursächlich“ nachgewiesen werden ( MDR.de).
Absolutes vs. relatives Risiko
Zahlen können schnell beängstigen, wenn sie falsch eingeordnet werden. Das relative Risiko für NAION scheint durch Ozempic oder Wegovy verdoppelt zu sein. In manchen Studien tauchen gar Risikovervierfachungen auf. Klingt schlimm, aber: Das absolute Risiko ist und bleibt sehr niedrig ( t-online).
Die EMA spricht von einem Fall pro 10.000 Behandlungsjahren. Das heißt: Wenn 10.000 Menschen ein Jahr lang das Medikament nehmen, tritt statistisch ein Fall von NAION auf. Die Wahrscheinlichkeit, selbst zu erkranken, ist also gering, wenn auch nicht gleich Null.
Solche statistischen Angaben sind wichtig, um keine Panik auszulösen. Denn viele der genannten Risiken betreffen nur sehr wenige Menschen. Dennoch, das Risiko existiert – und gerade Menschen mit weiteren Risikofaktoren oder Vorerkrankungen sollten gewarnt und aufmerksam gemacht werden.
Wie könnten die Augenschäden entstehen?
Die Frage, wie genau Semaglutid NAION auslösen könnte, ist noch nicht endgültig geklärt. Forscherinnen und Forscher haben jedoch einige Hypothesen: Es gibt Hinweise, dass Sehnervenzellen sogenannte GLP-1-Rezeptoren besitzen – das sind genau die Anknüpfungspunkte, an denen Semaglutid im Körper wirkt ( Berliner Morgenpost).
Die Idee: Wird dieser Rezeptor dauerhaft stimuliert, könnte der Blutfluss zum Sehnerv beeinflusst werden – zum Beispiel durch eine Veränderung der Gefäßregulation. Ob so tatsächlich die Durchblutung abnimmt und es dadurch zu einem Sehverlust kommt, ist bislang nicht einwandfrei bestätigt. Möglicherweise spielen auch Vorerkrankungen, Veranlagungen oder sogar Zufälle eine Rolle.
Hintergrund ist: Medikamente beeinflussen fast nie nur das Gewünschte. Oft gibt es unentdeckte Nebenwirkungen, die erst nach Jahren und bei Millionen Anwendungen sichtbar werden. Deswegen sind Beobachtungsstudien und die Meldung von Nebenwirkungen so wichtig für die Sicherheit von Medikamenten.
Allgemeine Nebenwirkungen von Ozempic
NAION ist eine sehr seltene schwere Nebenwirkung. Die meisten Anwenderinnen und Anwender von Ozempic oder Wegovy spüren dagegen ganz andere, viel häufigere Beschwerden ( GoLighter).
Zu den typischen Beschwerden zählen:
– Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung – vor allem zu Beginn der Behandlung sind diese Symptome tatsächlich sehr häufig.
– Auch Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen werden oft gemeldet.
– In Einzelfällen kann es zu Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Verschlechterungen einer bereits bestehenden Augenerkrankung oder sogar allergischen Reaktionen kommen.
Wichtig zu wissen: In der Regel klingen die leichten Nebenwirkungen von selbst wieder ab, vor allem, wenn die Dosis langsam gesteigert wird. Schwere Komplikationen sind selten, aber möglich – und vor allem für Menschen mit bekannten Vorerkrankungen oder mehreren Risikofaktoren relevant.
Unterschied zwischen häufigen und seltenen Nebenwirkungen
Nicht jede Nebenwirkung ist gleich bedeutend. Bei Ozempic treten die ernsteren und seltenen Nebenwirkungen, wie NAION, in weniger als einem von 10.000 Fällen auf ( t-online). Dem gegenüber stehen sehr viele leichte und mittlere Beschwerden, die viel häufiger vorkommen.
Kurze Beschwerden wie Magenkrämpfe oder ein flauer Magen sind eher die Regel als die Ausnahme. Diese lassen meist innerhalb weniger Wochen nach. Schwerwiegende Komplikationen – Sehverlust, schwere neuronale Probleme oder eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung – sind die Ausnahme. Sie erfordern aber ein sofortiges Eingreifen eines Arztes. Zu den gelegentlichen Problemen zählen auch lokale Reaktionen an der Einstichstelle (Rötung, Schwellung) und allergische Beschwerden.
Für Patientinnen und Patienten bedeutet das: Die meisten Nebenwirkungen von Ozempic oder Wegovy sind zwar unangenehm, aber kontrollierbar. Ernsthafte gesundheitliche Schäden bleiben die Ausnahme – es sei denn, Risikofaktoren und Warnzeichen werden ignoriert.
Handlungsempfehlungen für Betroffene
Nach der neuen Warnung fragen sich viele: Was tun, wenn plötzlich Sehstörungen auftreten? Die klare Empfehlung: Bei akutem Sehverlust, verschwommenem Sehen oder anderen ungewöhnlichen Beschwerden sofort ärztliche Hilfe aufsuchen ( MDR.de).
Nur eine rasche Untersuchung beim Augenarzt kann klären, ob NAION oder ein anderer ernster Vorfall vorliegt. Bei bestätigtem Verdacht sollte die Behandlung mit Semaglutid sofort abgebrochen werden – lieber einmal zu früh als einmal zu spät reagieren. Augenärzte verfügen über spezielle Diagnosemöglichkeiten, um NAION von anderen Formen des Sehverlusts zu unterscheiden.
Neben der Behandlung des akuten Problems ist dann oft eine Umstellung der Therapie nötig. Das bedeutet: Absprache mit dem betreuenden Diabetologen oder Hausarzt, um ein anderes Medikament zu wählen. Wer bereits Probleme mit den Augen hatte, sollte seine Medikation grundsätzlich regelmäßig überprüfen und sich vom Facharzt begleiten lassen.
Nutzen-Risiko-Abwägung
Immer häufiger werden Stimmen laut, die fordern, Medikamente wie Ozempic und Wegovy streng nach Nutzen und Risiko abzuwägen. Der Grund: Auch wenn seltene schwere Nebenwirkungen wie NAION auftreten können, profitieren sehr viele Menschen von den positiven Effekten auf Blutzucker und Gewicht ebenfalls enorm ( Berliner Morgenpost).
Fachleute betonen: Es gibt kein Medikament ohne Nebenwirkungen. Entscheidend ist, dass der Nutzen den möglichen Schaden deutlich überwiegt – eben diese Abwägung muss vor jeder Verschreibung stattfinden. Die Alternativen zur medikamentösen Behandlung – bleibendes Übergewicht, unkontrollierter Diabetes – bergen oft deutlich schwerwiegendere Gefahren.
Wer von der Therapie profitiert und keine weiteren Risikofaktoren hat, sollte sich nicht unnötig verunsichern lassen. Es ist sinnvoll, regelmäßig Kontrolluntersuchungen zu machen, eventuelle Nebensymptome zu beobachten und stets offen mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin zu sprechen.
Aktuelle Experteneinschätzungen
Wissenschaftler und Augenärzte ordnen die neue Entwicklung meist gelassen, aber wachsam ein. Zwar sei das Risiko für NAION gegeben, betonen sie, aber ein direkter Zusammenhang gilt bislang als möglich, nicht als bewiesen ( MDR.de).
Graham McGeown, Honorarprofessor für Physiologie an der Queen’s University Belfast, sagt: „Mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten müssen immer gegen die wahrscheinlichen Vorteile abgewogen werden.“ Und dieser Nutzen ist vor allem bei schwerem Übergewicht und unbehandeltem Diabetes immens.
Die EMA hat deshalb keine Einschränkungen für die Verschreibung von Semaglutid eingeführt. Die Empfehlung bleibt, auf Warnsignale zu achten – aber das Medikament weiter dort einzusetzen, wo der Therapieerfolg gemessen werden kann.
Ausblick: Weitere Forschung notwendig
Viele Fragen rund um Ozempic, Wegovy und das NAION-Risiko sind noch offen. Die bisherigen Hinweise aus klinischen Studien und Fallberichten reichen nicht aus, um ein endgültiges Urteil zu fällen ( t-online). Deshalb fordern Experten und Behörden gezielte weitere Studien mit noch mehr Teilnehmern, längeren Beobachtungszeiten und klareren Ausschlusskriterien.
Vor allem die Frage, wie genau der Rückgang des Blutflusses zum Sehnerv ausgelöst wird, wartet noch auf eine Antwort. Nur mit besseren Daten lässt sich abschätzen, wie gefährlich Semaglutid wirklich für das Auge ist – oder ob ein anderer Zusammenhang ausschlaggebend ist.
Bis dahin gilt: Wachsam sein, Nebenwirkungen beobachten und der Einzelfallentscheidung mehr Raum lassen. Denn für viele Patientinnen und Patienten ist Semaglutid weiterhin ein großer Fortschritt im Kampf gegen Übergewicht und Diabetes.
Fazit
Ozempic und Wegovy sind effektive Medikamente im Kampf gegen Diabetes Typ 2 und Adipositas. Durch die jüngsten Warnungen der Europäischen Arzneimittelagentur wird klar: Auch moderne Arzneimittel bleiben nicht ohne Risiken. Die Gefahr eines plötzlichen Sehverlustes – NAION – ist zwar sehr selten, aber real ( Berliner Morgenpost).
Wer das Mittel nutzt, sollte gut aufgeklärt sein, Warnzeichen im Auge behalten und im Zweifel sofort medizinische Hilfe suchen. Gleichzeitig bleibt das Medikament für viele Betroffene ein Segen – wenn die richtigen Patientinnen und Patienten es bekommen und Gesundheitsprobleme genau beobachtet werden.
Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Die Forschung läuft, und mit jeder neuen Erkenntnis werden Risiko und Nutzen genauer abgewogen. Wichtig bleibt: Sicherheit steht an erster Stelle, offene Kommunikation mit dem Arzt ist das beste Mittel gegen Unsicherheit.
Schlusswort
Medikamente wie Ozempic und Wegovy sind kein Wundermittel, aber durchaus ein wirksames Werkzeug im Umgang mit zwei Volkskrankheiten. Seltene Komplikationen wie NAION zeigen uns, dass moderne Medizin immer ein Balanceakt bleibt. Aufmerksamkeit, Wissen und eine enge Zusammenarbeit mit Medizinerinnen und Medizinern sind entscheidend, damit der Nutzen überwiegt. Wer aufmerksam bleibt und nicht jedes Risiko dramatisiert, profitiert am meisten. Der Blick aufs Ganze bleibt das Wichtigste: Gesundheit ist nie nur eine Zahl oder eine Spritze, sondern das Ergebnis von vielen informierten Schritten – und einer guten Portion Verantwortung für sich selbst.